Über die Standartverfahren zur Platinenherstellung ist genügend geschrieben worden, ich möchte hier meine Erfahrungen mit einer etwas anderen Vorgehensweise vorstellen:
Übertragung des Layouts auf die kupferbeschichtete Platine
(Übertragung mit Fotokopier-Overhead-Folie und Bügeleisen)
(Ätzen mit Salzsäure und Wasserstoff-Peroxyd)
Übertragung des Layouts auf die kupferbeschichtete Platine:
Die Folie nun mit der Tonerseite auf das Kupfer der Platine legen und auf Fester Unterlage (Holzbrett) vorsichtig mit einem Bügeleisen (zwischen Stufe 2 und 3 - so dass die Folie gerade NICHT am Bügeleisen pappen bleibt) erwärmen. Gut an allen Stellen erhitzen und festdrücken - dann sofort einen glatten, schweren, kalten Gegenstand (z.B. Topf mit etwas Wasser) daraufstellen.
Nachdem Platine und Folie vollständig abgekühlt sind vorsichtig die Folie abziehen. Wenn alles richtig gelaufen ist sollte die Tonerschicht auf dem Kupfer bleiben. Wenn kleine Stellen an der Folie bleiben können diese nochmals erhitzt werden.
Das so entstandene Bild auf der Platine ist ätzfest, da der Toner u.a. aus Kunststoff besteht. Eventuell vorhandene undichte Stellen können mit dem Edding nachgearbeitet werden.
Tipps:
Ätztechnik einmal anders: (Ohne Gewähr und auf eigene Gefahr!!!)
Nachdem ich mich über die langen Wartezeiten und das ständige Erwärmen bei verschiedensten Ätzmitteln immer wieder geärgert habe, habe ich auf einen Hinweis im Internet hin als Ätzmittel eine Mischung aus Satzsäure (HCl) und Wasserstoffperoxyd (H2O2) ausprobiert.
VORSICHT!!! Das Zeug ist sehr stark ätzend und entwickelt bei der Arbeit Chlorgas - daher nur im Freien arbeiten! Gummihandschuhe und Augenschutz nicht vergessen!
Meine Erfahrungen waren fast auf Anhieb sehr positiv:
Mischung:
Die Platine (z.B. wie oben beschrieben mit Layout versehen) in die „Suppe“ geben. Das Zeug beginnt sofort zu sprudeln und wird grün und heiß. Die freiwerdenden Chlordämpfe nicht einatmen!
Während der Ätzvorgangs die Platine im Ätzmittel leicht schwenken (z.B. mit Kunststoffzange). Nach sehr kurzer Zeit (nur 1-2 Minuten!!!) ist die Platine fertig und kann sofort unter fließendem Wasser abgespült werden. (Wenn man im Freien arbeitet empfiehlt sich auch ein Eimer mit Wasser, in dem die Platine abgespült wird. Bei der großen Wassermenge werden die Ätzmittelreste ungefährlich verdünnt.)
Wenn die Mischung nicht mehr gut ätzt können Säure und Wasserstoffperoxyd vorsichtig nachgeschüttet werden.
Nach dem Ätzen darf diese Suppen (wie alle Ätzmittel) NICHT IN DEN ABFLUSS!!! Man gießt das Zeug mit einem Kunststofftrichter in eine BESCHRIFTETE (!) Chemikalienflasche NIEMALS IN GETRÄNKEFLASCHEN ODER FLASCHEN MIT SONSTIGEM VERWENDUNGSZWECK!
Diese Flasche lässt man noch einige Zeit mit halb aufgeschraubtem Deckel an der frischen Luft, damit letzte Gase entweichen können. (Für Kinder unzugänglich hinstellen!)
Wie alle Ätzmittel muss dieses Zeug irgendwann zur Schadstoffentsorgung (teuer) - ich arbeite zur Zeit mit einem Chemie-Kollegen daran, ob es eine Möglichkeit gibt, das Kupfer bzw. die umweltschädlichen Kupferverbindungen daraus zu isolieren - den Rest könnte man nämlich leicht neutralisieren und dann wegschütten.
Tipps:
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